Kaffeetrinken, Cornflakes essen, Zähneputzen: Schon bei der Morgenroutine begegnen uns Produkte mit Rohstoffen aus Peru. Denn in den Lieferketten von Marken wie Nestlé, Kellogg’s oder Colgate taucht ein Unternehmen auf, das zwei Palmölplantagen im tropischen Regenwald betreibt, in einem Gebiet, das zum Stammland einer indigenen Gemeinde gehört. Doch wie kam es dazu, dass mehr als 13.000 Hektar Wald abgeholzt wurden, ohne dass jemand zur Rechenschaft gezogen wird? Ermittlungen wegen Umweltverbrechen ziehen sich seit Jahren hin – Ausgang ungewiss. Nicole Maron geht einem schwindelerregenden Geflecht nach: Am Anfang steht ein tschechisch-amerikanischer Geschäftsmann, der schon in Asien Plantagen betrieb. Doch hätte er in Peru allein ein investorengestütztes Konglomerat aus 25 Firmen gründen können? Wer verschaffte ihm Zugang zu Land? Welche Rolle spielte ein Finanznetzwerk aus Singapur, Frankreich, den USA und der Schweiz? Ein regelrechter Krimi nimmt seinen Lauf: über die Zerstörung des Amazonas, internationale Finanzinteressen, Korruption in Politik und Verwaltung sowie die Verfolgung jener, die Umwelt- und Menschenrechte verteidigen. Und über die Frage, wie wir in Zukunft eigentlich leben wollen.
Nicole Maron ist Schweizer Journalistin mit Fokus auf umwelt- und sozialpolitische Themen wie Extraktivismus, Konzernverantwortung, Dekolonisierung und Menschenrechte. Sie lebt seit acht Jahren in Lateinamerika und zeigt in ihren Texten und Dokumentarfilmen die globalen Auswirkungen des westlichen Entwicklungsmodells auf Umwelt und Bevölkerung des Globalen Südens auf.