Gröschler, Wiebke:
Der Wandel eines Täterbildes
Von der ersten zur zweiten Wehrmachtsausstellung
PapyRossa Hochschulschriften 78, 167 Seiten
Preisreduziertes Restexemplar
ISBN 978-3-89438-401-2
»Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« wurde als Wanderausstellung zuerst 1995 in Hamburg gezeigt und beleuchtete die Beteiligung deutscher Soldaten und Offiziere an der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik im Feldzug gegen die Sowjetunion. Sie war Anlass für eine große öffentliche Auseinandersetzung, in deren Mittelpunkt der weite Täterbegriff stand. Die Kritik einiger Historiker an der Zuordnung weniger Fotos veranlasste das Hamburger Institut für Sozialforschung 1999 dazu, die Exposition zurückzuziehen. Ein ausgewechseltes Ausstellungsteam präsentierte von 2001 bis 2004 eine neu konzipierte Wanderausstellung unter dem Titel »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944«. Warum löste diese keine Kontroverse aus? War sie »sachlicher« oder ließ sie die deutschen Soldaten als Täter wieder verschwinden? Wiebke Gröschler beschreibt in der empirischen Untersuchung die spezifischen Schwerpunktverlagerungen von der ersten zur zweiten Ausstellung. Bei der Analyse des Täterbildes verbindet sie sozial-, kultur und geschlechtergeschichtliche Ansätze. Außerdem enthält das Buch ein ausführliches Gespräch mit Hannes Heer, der für die erste Ausstellung verantwortlich war.
Wiebke Gröschler, *1979, Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg. Seit 2006 arbeitet sie am ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH) und als Lehrbeauftragte in den Bereichen Kulturgeschichte und Kulturtheorie.