Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung (Hg.):
Am Hindukusch und anderswo
Die Bundeswehr: Von der Wiederbewaffnung in den Krieg
Neue Kleine Bibliothek 111, 207 Seiten
Erschienen im Jahr 2005
ISBN 978-3-89438-335-0
Die von Rotgrün betriebene »Enttabuisierung des Militärischen« zeitigt Erfolge: Deutsche Soldaten sind wieder unterwegs, die Bundeswehr agiert out of area. Das ist kein Wunder. Militär folgt dem Prinzip der Machtentfaltung mit kriegerischen Mitteln. Die entsprechenden Kontinuitäten wurden hierzulande nie gebrochen; Legitimationsstrategien sind anpassungsfähig, und schließlich ist die Bundeswehr Teil der gesellschaftlichen Normalität und der Wiederherstellung deutscher Macht. Entgegen allen Beteuerungen verweisen Tradition und historischer Bezug weiterhin auf die Wehrmacht. Kritisch ins Auge zu fassen sind heute vor allem die Militarisierungskonzepte, die die Wandlung der Bundeswehr zur Einsatzarmee flankieren. Die Bundeswehr wird damit zum Faktor militärgestützter Außenpolitik. Immanente Kritik wird integriert, grundsätzliche denunziert. Aber der böse Blick muß vor allem dem Wesen der Sache gelten: Die modernisierte Bundeswehr ist ein staatlich organisierter Gewaltapparat. Seine Aufgabe heißt noch immer: Krieg.
Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung, 1990 in Berlin gegründet. Engagiert sich gegen Wehrpflicht und für Abrüstung sowie die Reduzierung und letztendlich Auflösung von Armeen. Information für Kriegsdienst- und Wehrpflichtverweigerer.
Ulrike Gramann, *1961. Journalistin und Schriftstellerin.
Ralf Siemens, *1961. Politologe. Mitarbeiter der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär.
Michael Behrendt, *1964. Politologe und Mediator. Geschäftsführer der Arbeitsstelle.