Warum stand von Anbeginn medial im Abseits, wer auf umgehende Verhandlungen drängte statt auf Waffenlieferungen? In den grundlegenden Fragen, so der Leitgedanke des Bandes, liegt der Schlüssel zur Verständigung: Was sind die Ursachen des Kriegs? Wem nutzt er? Und: Wer hat ein Interesse daran, einen Krieg noch nicht einmal ›einzufrieren‹, der doch brandgefährlich ist – samt atomarer Risiken. Mit Blick auf mögliche Lösungen wird der Charakter des Ukraine-Kriegs diskutiert: Ist er imperial, hegemonial, ein Stellvertreter-, gar ein Weltordnungskrieg? Welche Ziele verfolgt Russland, welche die Ukraine, welche der Westen? Welche Rolle spielt die NATO, die gegenüber der UNO oder einer OSZE zunehmend Dominanz beansprucht? Im Spannungsfeld zwischen Diplomatie und Militarisierung, zwischen Sanktions- und Rohstoffpolitik fragen die Autorinnen und Autoren auch nach der sozialen Lage im eigenen Land, und das in Zeiten enttabuisierter Hochrüstung. Sie fühlen einer Zeitenwende auf den Puls, geleitet von der Frage, wie der »Frieden zurückzugewinnen« ist (Eugen Drewermann), wie er zu einem »besseren Geschäft als der Krieg« (Daniela Dahn) werden kann.
Mit einem Vorwort von Oskar Lafontaine, einem Interview mit Gabriele Krone-Schmalz sowie Beiträgen von Sevim Dağdelen, Daniela Dahn, Eugen Drewermann, Wolfgang Gehrcke / Christiane Reymann, Jörg Goldberg, Lühr Henken, Andrej Hunko, Jörg Kronauer, John P. Neelsen, Norman Paech, Werner Rügemer, Gerd Schumann, Ekkehard Sieker, Bernhard Trautvetter und Lucas Zeise.
Wolfgang Gehrcke, ehemaliges MdB DIE LINKE. 1961 sowohl Mitbegründer der Ostermarschbewegung als auch Eintritt in die illegale KPD. Seitdem friedenspolitisch und in linken Organisationen und Parteien aktiv. Buchpublikationen, u.a. mit Christiane Reymann zu linker Strategie, Afghanistan, Nahost, deutsch-russischen Beziehungen; Christiane Reymann, Publizistin. Studium der Soziologie und Politik in Marburg, Arbeit als freie Journalistin für Printmedien, Funk und Fernsehen. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter 2021: Buchbeiträge zu Frauen in Ost- und Westdeutschland, Linke und Staat.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Oskar Lafontaine
Autorinnen und Autoren